BayernAtlas

>

Counter

Besucher:2880121
Heute:38
Online:29

SPD-Politikerinnen besuchten die Milch- und Käsetankstelle im Blockhaus vor den Toren der Stadt

Veröffentlicht am 01.06.2016 in Presse

Nur wenige hundert Meter ist die B299 und die JVA Landshut vom idyllischen
Hof der Familie Steckenbiller im Salzdorfer Tal entfernt. „Verkehrstechnisch
liegen wir also günstig, sowohl für die Autofahrer als auch für die
Spaziergänger, die aus Achdorf und Kumhausen auf unseren Hof kommen“,
erläutert Georg Steckenbiller das Verkaufskonzepts seiner „Milch- und
Käsetankstelle“.
 

Die beiden Landwirtschaftspolitikerinnen Rita Hagl-Kehl (MdB) und Ruth
Müller (MdL) waren zusammen mit den beiden Vorsitzenden der SPD Landshut,
Anja König und Patricia Steinberger zu einem Besuch auf den Milchviehbetrieb
gekommen.

75 Milchkühe hat der Landwirt in seinem modernen Laufstall stehen, rund um
den Hof sind die Acker- und Grünflächen, die er zusammen mit seiner Frau und
dem Hofnachfolger Thomas bewirtschaftet. Bereits vor einem Jahr hat der
niederbayerische Landwirt die erste Landshuter „Milchtankstelle“ eröffnet.
Zum einen wolle er den Verbraucherinnen und Verbrauchern wieder einen Bezug
zur Landwirtschaft herstellen, indem sie direkt am Hof einkaufen können. Und
andererseits wollte er auch unabhängiger von den Preisschwankungen des
Milchmarkts sein.

Die ständig sinkenden Milchpreise geben dem Landwirt ein Jahr nach der
Eröffnung Recht: „Mit Milchpreisen von unter 30 Cent kann kein Bauer leben“,
so Steckenbiller. Nach dem Ende der Milchquote stieg die Produktion, hinzu
gekommen sei das Russland-Embargo. An der Milchtankstelle werden nun
wöchentlich rund 800 Liter Milch verkauft – der Kunde kauft sich einmal eine
Glasflasche, die dann immer wieder befüllt werden kann. Zusätzlich lässt
Steckenbiller fast 6.000 Liter Milch im Jahr zu hochwertigem Käse
verarbeiten. „Elf verschiedene Sorten werden gefertigt, vom Kräuterkäse bis
zum Walnuss-Käse ist für jeden Geschmack etwas dabei“, zählt Steckenbiller
das Angebot auf. Mit einer modernen Automatenanlage ist der
landwirtschaftliche Betrieb ausgestattet und hat neben den eigenen Produkten
auch Honig, Nudeln und Eier von benachbarten Landwirten im Sortiment. Wenn
auch Traditionen auf dem Familienbetrieb eine große Rolle spielen, so geht
der innovative Landwirt dennoch mit der Zeit: Auf Facebook bewirbt er unter
„Steckenbiller´s Milchtankstelle“ die neuesten Produkte und informiert die
Fans über Nachwuchs im Stall und auf der Weide.

„Sie haben eine gute Entscheidung getroffen“, lobt Rita Hagl-Kehl, die im
Landwirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestags u. a. für
Direktvermarktung zuständig ist, die Initiative des Landwirts. „Regional
erzeugte Lebensmittel genießen eine hohe Wertschätzung“, so Hagl-Kehl. Und
für die Landwirte und Verbraucher sei es ein Gewinn, wenn Lebensmittel dort
gekauft werden können, wo sie erzeugt werden. Sorge bereitet dem Landwirt
die Lage auf dem Milchmarkt schon: „Im letzten Jahr mussten vier Prozent der
Milchviehbetriebe schließen“. Das werde den Strukturwandel in der
Landwirtschaft beschleunigen, befürchten die Politikerinnen Rita Hagl-Kehl
und Ruth Müller. Denn mehr als ein Fünftel der deutschen Bauernhöfe steht im
Freistaat.

Die richtige Antwort auf die Milchkrise wäre die Schaffung von
Kriseninstrumenten, die beispielsweise durch Intervention eine Reduzierung
der Milchmenge erreicht sowie ein verstärktes Engagement in der Vermarktung
von Bio-, Heu- und Weidemilch, wie es die Nachbarländer erfolgreich
praktizieren, so Ruth Müller. Dann hat der Weltmarkt im bayerischen Kuhstall
keine Chance.

Im Bild oben.  Besuchten die Milchtankstelle von Georg Steckenbiller (re.)
und Thomas Ludolfinger (li.): (sitzend v.l.) Anja König, Patricia
Steinberger, Rita Hagl-Kehl, MdB und Ruth Müller, MdL

 

Homepage SPD Stadtverband Landshut

SPD Mallersdorf-Pfaffenberg auf Facebook