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Kreistagsliste ohne „Platzhirsch-System“

Veröffentlicht am 13.11.2019 in Allgemein

Bild: Anita Frischhut

SPD nominiert ihre 70 Kandidaten für die Wahl zum neuen Kreistag

Vilsbiburg. Die Landkreis-SPD hat derzeit acht Vertreter im Kreistag. Das soll sich bei der Kommunalwahl im März 2020 ändern. Bei der Nominierung der Kreistagsliste im Gasthaus Maier in Frauensattling betonten die Kreisvorsitzende Ruth Müller und die stellvertretende Landrätin Christel Engelhard, dass man „ab März 2020 wieder mehr Kreisräte“ stellen will.

Deshalb fanden in den vergangenen Wochen intensive Gespräche statt, um Personen aufzustellen, die vielfältige Qualifikationen haben und aus allen Teilen des Landkreises kommen. Anerkennend meinte Ruth Müller nach der Nominierung: „Das ist eine gelungene Liste“.

Es war ein historischer Tag, als sich die SPD-Kreistagsdelegierten im Gasthaus Maier in Frauensattling trafen. Nicht, weil die SPD erstmals 70 Kreistags-Kandidaten nominierte, sondern weil vor 30 Jahren die Mauer fiel, die bis dahin die Bundesrepublik Deutschland und die DDR getrennt hatte. Die Menschen in Ostdeutschland gingen für ihre Freiheit, die Demokratie und für freie Wahlen auf die Straße und protestierten friedlich gegen das Regime, sagte die Kreisvorsitzende Ruth Müller, MdL.

Christel Engelhard erinnerte in ihrem kurzen Grußwort aber auch an den Terror in der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Zudem lobte sie Ruth Müller, die zugleich für das Amt des Landrats kandidiert, als eine politisch erfahrene Kandidatin, die bienenfleißig und bestens vernetzt sei. Zudem zeichne sie großes soziales Engagement aus. Sie nehme die Sorgen und Nöte der Bürger tatsächlich ernst.

Sibylle Entwistle, die sich für das Bürgermeisteramt in der Stadt Vilsbiburg bewirbt, nutzte die Gelegenheit, bei ihrem Heimspiel Vilsbiburg als „tolle und stolze Stadt“ vorzustellen. Sie möchte zur Lösung vieler großer Aufgaben beitragen, die in der Stadt und im Kreistag bevorstehen.

Mobilität, Gesundheit und Bildung als Schwerpunkt

Ruth Müller beleuchtete den Landkreis Landshut von vor 30 Jahren: der Umweltschutz steckte noch in den Kinderschuhen, Lakumed gab es noch gar nicht, das Ergoldinger Gymnasium war noch in weiter Ferne, dafür gab es noch in jedem Dorf eine Schule – und kein schnelles Internet. „An Letzterem hat sich noch nichts geändert“, konnte sie sich den Seitenhieb nicht verkneifen.

Auch der Wahlkampf sei anders gewesen. Er fand noch überwiegend in den Wirtshäusern statt, mit Plakaten oder bei Infoständen: „Also Face-to-Face und nicht mit Facebook, Instagram oder Twitter.“ Doch eines sei gleich geblieben: der Wunsch, den Landkreis zu gestalten, voranzubringen und die Menschen miteinander zu verbinden.

Die Kreisvorsitzende listete auch eine Reihe von Initiativen auf, die die SPD im Kreistag initiiert hat. Sie nannte dabei unter anderem Anträge zur Modellregion „Gesunde Zukunft“, zum Bahnhalt Essenbach, zum Start des kommunalen Wohnungsbaus im Landkreis, zur Einrichtung eines Bildungskoordinators oder zur Modellregion für das 365-Euro-Ticket. Sie betonte die gute Zusammenarbeit mit den übrigen Fraktionen und nannte dabei den sogenannten „Verhütungsmittelfonds“, der sozial schwache Frauen unterstützt.

Bei der Vorstellung der Kandidaten für die SPD-Kreistagsliste meinte die Kreisvorsitzende: „Wir werden jünger, wir werden mehr und wir werden weiblicher.“ So zeige die Liste, dass das Durchschnittsalter von 54 Jahren im Jahr 2008 auf 50 Jahre im Jahr 2020 gesunken sei. Der jüngste Kandidat ist mit 19 Jahren Alexander Tratzky, der älteste und gleichzeitig Schlusslicht in der Liste mit 77 Jahren Arno Wolf.

Mehr Frauen auf der Liste

Zudem ist der Anteil an Frauen auf der SPD-Liste kontinuierlich gestiegen. Von 13 Frauen 2008 über 20 Frauen 2014 auf 22 Frauen für die Liste 2020. Zudem habe man ordentlich quotiert und es gebe kein „Platzhirsch-System“. „Bei uns kommt die erste Frau nicht erst auf Platz zehn, wie bei einer anderen Partei, die ihre Liste bereits aufgestellt hat“, sagte Ruth Müller.

Abschließend haben die Delegierten noch einige Punkte angesprochen, die in das Wahlprogramm der SPD aufgenommen werden sollten. Themen wie: Mobilität neu denken, die medizinische Versorgung flächendeckend sicherstellen, den Klimaschutz durch regionales Handeln voranbringen, den Ausbau von schnellem Internet, ein Flächenmanagement im Landkreis entwickeln, aber auch die Jugend besser an der Landkreispolitik zu beteiligen.

Text: Vilsbiburger Zeitung

 

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