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Ein Schatzkästlein am Rande des Bistums

Veröffentlicht am 06.06.2013 in Allgemein

Viele Jahre versank das gotische Kirchlein in Jenkofen in einen Dornröschenschlaf, fast immer geschlossen geriet es mehr und mehr in Vergessenheit. Ein rühriger Verein hat es nun aber wieder in den Focus gerückt und die SPD Stadtratsfraktion hat die Einladung von Frau Gamel zur Besichtigung der Kirche gerne angenommen. Die stellv. Fraktionsvorsitzende Ute Kubatschka hatte den Besuch organisiert und wurde von ihren Fraktionskollegen Maria Haucke und Dietmar Franzke begleitet, ebenfalls mit dabei war die Vorsitzende des SPD Stadtverbandes Anja König.

Beim Betreten der Kirche überrascht die Größe der dreischiffigen Hallenkirche aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und die Frage taucht auf: Warum haben die reichen Herzöge von Landshut in dem kleinen Ort Jenkofen so eine große Kirche gebaut, und das direkt an der Grenze des Bistums Regensburg. Wollte man dem Bischof von Regensburg so die Macht der Landshuter zeigen. Darüber kann man wohl nur spekulieren. Aber das Innere der Kirche präsentiert sich als wahres Schatzkästlein.

Im spätgotischen Hochaltar zieht die bemalte Holzfigur der Maria mit dem Kind auf der Mondsichel, die von zwei Engeln gehalten wird, die Blicke an. Die Holzreliefs der Altarflügel zeigen Mariä Verkündigung, Geburt Christi, Anbetung der Könige und Tod Mariens. Die bemalten Außenseiten zeigen ebenfalls Bilder aus dem Leben Mariens.

Hinter dem Altar ziehen die Glasfenster im Chorraum, die zu den besten Leistungen ihrer Zeit zählen, die Aufmerksamkeit auf sich. Im linken Fenster sind zwei Rundfenster übereinander eingelassen. Hervorzuheben ist das untere Rundfenster: es zeigt den Stifter Herzog Heinrich den Reichen, der in voller Rüstung und weißblauem Rautenmantel vor den gekrönten Schutzheiligen Barbara, Elisabeth, Margareta und Katharina kniet. Die vier heiligen Frauen stehen auf stilisierten Wolken, über ihnen halten zwei Engel das Schweißtuch Christi. Am unteren Rand ist die Jahreszahl 1447 erkennbar. Im rechten Fenster gegenüber ist auffallend, das der Hl. Georg gleich zweimal dargestellt wird, einmal als Drachentöter und einmal als Ritter. Ob damit Herzog Heinrich der Reiche wohl seinem Sohn Georg besonderen Schutz angedeihen lassen wollte?

Aber damit nicht genug, es gibt noch viele Schätze zu erkunden in der Wallfahrtskirche Mariä Unbefleckte Empfängnis in der kleinen Ortschaft Jenkofen inmitten eines romantischen Waldtales unweit von Schönbrunn. Die lebhaften Erzählungen von Frau Gamel haben die Besucher fast zwei Stunden in Bann gezogen. Schön das die Kirche Dank der ehrenamtlichen Arbeit jetzt wieder geöffnet und zugänglich ist. Mit einem herzlichen Dankeschön und einer Spende für die Erhaltung der Kirche verabschiedeten sich die Besucher.

 

Homepage SPD Stadtverband Landshut

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